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Institut fuer KunstForschung
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Der Begriff Bildende Kunst ist bei Johann Gottfried Herder nicht auf die bildnerische Gestaltung eines Kunstwerks projiziert, sondern umgekehrt gesehen, naemlich, dass der Mensch es ist, der zu bilden sei durch die Kuenste. Schon bei Meister Eckhart wird die Bildung durch das Bild und umgekehrt zu einer Argumentationsweise. Sowohl etymologisch als auch inhaltlich hat das Bild mit der ´Begriffsgeschichte des Bildungsbegriffes´ zu tun.

Der Begriff Kuenstlertheorie unterscheidet sich von wissenschaftlichen Theorien. Der Kuenstler theoretisiert, indem er an der Bruchstelle der Moderne ansetzt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sich die Kunst von der Erscheinung des Werkes zu ihrer Konzeption hin veraendert. Die konzeptionelle Wegbereitung und Begleitung der Kunst wird von Kuenstlern innerhalb ihrer eigenen Zielsetzungen betrieben, besprochen und beschrieben. Dieses ´Betreiben, Besprechen und Beschreiben´ des Kuenstlers ist eine Kuenstlertheorie. Diese Kuenstlertheorie ist ein Teil seiner Kunst. Eine derart zentrale Position der Kuenstlertheorie kann vor allem mit dem Kunstsoziologen Arnold Gehlen behauptet werden. In seiner Schrift ´Zeit-Bilder´vertritt er die ´Kommentarbeduerftigkeit der Kunst´.

Der Begriff Kuenstler ohne Werk, der an der Hochschule für bildende Kuenste in Braunschweig auf den Hochschullehrer Dimke bezogen wurde, kann im kuenstlertheoretischen Sinne nach vorn getragen werden, da sich die Kunst bei ihm in die ´Haltung des Kuenstlers´ verlagert hat. Insofern sei der Titel einer ´Mitternachtsvorlesung´ an der HfBK / BS in den 90er Jahren als ein "Sprechen über Kunst als Kunst" begruendet.

Der Begriff Kunst+Wunderkammer wird mit Bildern, Skulpturen, Installationen - also in unterschiedlichen Kunstformen realisiert. Den groessten Anteil hat das Leporello zur Kunst des 20. Jahrhunderts, es ist nicht als Faelschungen oder Plagiate der Werke einzelner Kuenstler der Moderne angelegt, sondern die Epochen oder Stilauspraegungen sind in neuen Arbeiten zusammengestellt. Die Kunstkammer der Moderne (20. Jh.) wird als Bilderfries in Form eines Leporello rundum laufend, wie ein Irrgarten angelegt sein und ist als historischer Bezug zu den Kunst- und Wunderkammern (ab dem 16. Jh.) gedacht. Das konzeptionelle Projekt dient der Vermittlung von Kunst aus der Kunst (im 21. Jh.) heraus.

Der Begriff Kunstforschung ist sowohl in der Musiksoziologie, der Kunstgeschichte als auch der Philosophie geläufig. Unser Anliegen ist es, ihn zu aktualisieren und im Sinne der Kunst sowie um´s Kuenstlertheoretische zu erweitern. Ausgehend von der Geschichte der KuenstlerTheorien nehmen wir eine konzeptionelle Haltung im Sinne der Kunst ein.
Das Ineinanderlegen von Kunst und Wissenschaft ist ein problematisches Feld, auf dem immer wieder quasi interdisziplinaer argumentiert wird. Wir selbst bleiben dem Begriff Kunstforschung treu, sehen ihn aber weiterhin in der Bildenden Kunst verwurzelt. Kunstforschung ein tradierter Begriff aber er wurde in den letzten Jahren vielerseits einer Abwertung unterworfen, indem z.B. durch einen vorgetragenen wissenschaftlichen Anspruch versucht wurde, leichter Foedergelder akquirieren zu können.
Die KunstForschung , wie wir sie verstehen, sieht sich, aufgrund unserer Erfahrungen, in der Lage, die Uebertragung konzeptioneller Strategien aus der bildenden Kunst in philosophisch-kulturelle Kontexte und / oder gesellschaftliche Anwendung einzuleiten, zu erproben oder sogar zu gewaehrleisten.

Der Begriff aesthetischer Zirkel steht für den Kreislauf, in dem etwas Neues, Unerwartetes immer erst (oder meist) als fremd, ungewohnt sogar: haesslich angesehen wird - danach wird es als normal, gewohnt akzeptiert - und spaeter kann es kult, trend, sogar: schoen sein - oder einfach gesellschaftlich akzeptiert


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