# ... aktuelle websites: ... + scrollheim ... + kunstforschung ... + dimke ... + künstlertheorie ... + collagen ... + sammlung ... + vgl.dimke.org ...


# ... Leporello_of_modern_art
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# ... das Leporello_of_modern_art (incl. Sammlung + Gebäude-Neubau / siehe das Modell) möchte als Stiftung an eine Stadt od. Träger abgegeben + dort kulturell wirksam werden ... als Museum der Zukunft soll es ökologisch, wirtschaftlich, sozial ausgerichtet und in kultureller Nachhaltigkeit vorbildlich sein ...... info: www.kunstforschung.de/Leporello.html ...... kontakt: dimke(a)kunstforschung.de ......


+ ... das Institut für KunstForschung wendet sich mit dieser Seite an die Verwaltungen von Städten, Gemeinden und deren Kulturbeauftragte, um einen geeigneten und erwünschten Standort für das Leporello_of_modern_art zu finden ... in entsprechenden Zeitungen, Zeitschrifen und Medien wird das Anliegen in Sachen Kunst, Kultur, Forschung + Bildung überregional bekannt gemacht ... obwohl dies ein ernsthaftes Anliegen ist, soll der Humor nicht zu kurz kommen, darum zur maßstabsgerechten Orientierung die Playmobil Figuren ... die Fenstertüren sind später im Gebäude-Neubau 3 m hoch, der Kunst+Wunder-Anbau 4 m und der Turm fast 7 m hoch:

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... bild dir deine Meinung:

+ ... danke für das Wunderkammer-Modell mit den Tieren und der ‘heiligen’ Familie … schön … AP
+ ... mein lieber Dottore, großes Ding. Aber ich bin einigermaßen sicher, daß Du auch das gebacken bekommst. Drücke die Daumen. Grüße aus Prachuapkhirikhan SS
+ ... ich habe Deine verrückten Unternehmungen mit Erstaunen betrachtet. Als kreativer Mensch braucht es in dieser Zeit neue Visionen, und man hat viel Zeit dafür. DK
+ ... das Leporello-Modell ist große Klasse. Ich bin begeistert. Du planst etwas Großes/Großartiges. Sieben Meter hoch - unglaublich. WH
+ ... das sieht ziemlich gut aus finde ich! Wirklich sehr gute Fotos! Auch gerade mit den Figuren. Und deine Bilder gefallen mir auch sehr gut. SK
+ ... das Playmobil-Arrangement hat mich sofort aus meiner Lethargie gerissen, insofern halte ich es für gelungen. Du musst aber bedenken dass ich fachfremd bin ... IN
+ ... ich wünsche Dir einen schönen ersten Advent, und vielen Dank für das vielsagende Leporello … DH
+ ... ja, geliefert wie gesehn - sieht hübsch aus ... Bin mal gespannt, wie das weitergeht mit deinem Leporello-Haus … EE
+ ... solche Holzmodelle sind heutzutage sehr selten und es war eine Abwechslung zu den sonst konventionellen Modellen. Es steckt viel Handarbeit in dieser Arbeit. UR

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... vorweg zum Thema: ... für eine Kunst jenseits des Marktes ... wir schauen auf die Seite von Bazon Brock / https://denkerei-berlin.de

+ ... wer kauft, braucht keine Argumente – wie die Karriere des Kunstmarktes die Kunst ruinierte
Da der Kapitalismus nur als Ideologie existiert, denn er hat den Markt als Regulativ durch erpresste Subventionierung weitestgehend ausgeschaltet, liefert auch der Kunstmarkt nur haltlose Ideologie anstelle ästhetischer Kriterien. Ohnehin war mindestens seit 1965 das Interesse der Kunstkäufer durch die Tatsache bestimmt, dass, wer kauft, von jeder Rechtfertigung befreit ist. Kunstkauf heißt also seither, dass man der Verpflichtung auf ästhetische Kenntnisse und Urteile durch den Kauf sogar hochgelobt entgehen kann.

Lieber Dimke, danke für die Informationen zu Ihren Initiativen. Ich komme gerne, wenn es davon irgendetwas irgendwo in der Form zu sehen gibt, die Sie jetzt andeuten. Herzlich Ihr Bazon Brock BB


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+ ... die KunstForschung spricht sich mit dem Leporello_of_modern_art gegen die bildende Kunst als spekulative Ware aus ...
+ ... ein derartiges Projekt möchte den wahren Wert der bildenden Kunst u.a. an der Moderne aufzeigen ...
+ ... als Museum der Zukunft möchte es experimentell und zukunftsorientiert in kultureller Nachhaltigkeit Vorbild werden ...
+ ... der Name steht für den inneren zickzack-artigen Bilderfries, der in der Formierung der Außenmauern zu erahnen sein wird ...


im Kunst-Raum ...
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# ... Leporello_of_modern_art ...

+ ... das Institut für KunstForschung möchte seine Sammlung als Stiftung an eine Stadt oder Institution übertragen … hierzu wurde ein Leporello_of_modern_art entworfen, das als entsprechendes Gebäude an einem passenden, zur Verfügung gestellten Ort (mit Maßgaben zu Ökologie, wiederverwendbaren Baustoffen usw. als ein sogenanntes Nullenergie-Haus) errichtet werden soll … die Baukosten so wie die Unterhaltung werden von der Stiftung der KunstForschung nach Einschätzung + Absprache übernommen … als Museum der Zukunft möchte es experimentell und zukunftsorientiert in kultureller Nachhaltigkeit Vorbild werden .

+ ... die Stiftung umfasst ca. 120 Leinwandbilder (2,10m x 1,30 / 1,70m), ca. 240 digitale Fotocollagen, 4 Kunst-Kitsch-Regale sowie weitere Werke der Kunst+Wunder-Kammer, deren anzunehmender od. nachzuweisender Wert angegeben werden kann, aber in diesem wertfreien Zusammenhang irrelevant wäre, weil die Verwertung von Kunst im unbedachten Kunstbetrieb und vor allem am kapitalorientierten Kunstmarkt, z.B. als Anlageobjekt, aus unserer Sicht nicht zu akzeptieren ist … die KunstForschung spricht sich mit diesem Projekt gegen die bildende Kunst als spekulative Ware aus und möchte den Künstler als eigenständigen Gestalter + selbstbestimmenden Verwerter seiner Werke sehen …

+ ... das Leporello_of_modern_art ist ein Museum, das sich inhaltlich auf rund 240 Künstler der Moderne bezieht und deren Positionen und Aussagen auf Leinwand-Collagen ziehharmonika-artig gegeneinander stellt … im wahrsten Sinne der Vorgabe Martin Heideggers *1889 „von innen nach außen bauen“, ist der zickzack-artige Bilderfries schon beim Anblick des Gebäudes, in der Formierung der Außenmauern zu erahnen … vielleicht stellt sich gedanklich auch die Nähe zur Herkunft der Kunst aus der Religion in der Anmutung des Gebäudes mit seiner kirchenähnlichen Struktur ein … allerdings hat der Turm kein Dach, das in den Himmel zeigt, - die leichte Wölbung über dem Leporello ist als Abschnitt unserer Weltkugel anzusehen, auf der Carl Friedrich Gauß *1777 (von Dransfeld aus) seine mathematischen Berechnungen praktisch zu belegen versuchte …

+ ... im Zusammenhang mit dem Kitsch in den Regalen, der im Raum der Kunst+Wunder-Kammer (als historischer Bezug zu den Kunst- und Wunderkammern ab dem 16. Jh.) ausgestellt ist, wird ironisch auf den derzeitig ausgreifenden gesellschaftlichen Zustand (…) hingewiesen und damit auch eine Aufgabe der bildenden Kunst deutlich: die Bildende Kunst ist schon bei Johann Gottfried Herder *1744 nicht auf die bildnerische Gestaltung eines Kunstwerks projiziert, sondern umgekehrt gesehen, nämlich, dass der Mensch es ist, der zu bilden (zu informieren, in Form zu bringen) sei, durch die Künste.

+ ... zur Nutzung des Hauses werden die regionalen Bedingtheiten + Voraussetzungen eingeholt und mit dem Anliegen der KunstForschung, auf das Leporello-Haus bezogen, in Einklang gebracht … die ersten Jahre würde der Kunstwissenschaftler und konzeptionelle Künstler Dr. HP Karl Dimke die Leitung des Hauses übernehmen … zu bestimmten Zeiten sollte ein öffentlicher Zugang gewährleistet sein, es könnten Veranstaltungen, Diskussionen, Mitternachts-Vorlesungen und Ähnliches stattfinden … bei Ausstellungen, würde der untere Bilderfries sicherlich abzunehmen sein ... auch könnten die Leinwandbilder (3 - 14 Werke in Leporello-Zusammenstellung) an Firmen oder Institutionen ausgeliehen werden … andere Überlegungen + Visionen könnten gg.falls hin bis zu einem Angebot zur Übernachtung im Museum führen …

+ ... das gesamte kulturelle Projekt der Stiftung, die Entwürfe, die Entwicklung, der bauliche Fortschritt und die Einrichtung des Leporello_of_modern_art werden u.a. fotografisch dokumentiert und in einer Sonder-Ausgabe der Zeitschrift KunstForschung und in anderen Medien vorgestellt … außerdem wird ein Filmteam die Entwicklung dieser Idee videografisch begleiten und später als TV-Sendung zeigen …

+ ... die Zeitschrift der KunstForschung und das online-Medium Scrollheim solten im Haus weiter realisiert und herausgegeben werden ... das Printmedium KunstForschung erscheint in kleinen Auflagen, wird nicht veräußert, sondern nur auf Anforderung unentgeltlich an Bibliotheken abgegeben … im Netz sind die Medien: scrollheim.de, kunstforschung.de, kuenstlertheorie.de, kunstforschung.de/Leporello.html und dimke.org einzusehen / Web-Analytics: ca. 10.000 Seitenzugriffe mtl. …
Zeitschrift: KunstForschung / Print __ ISSN 2512 - 7500 ,,, Internet Medium: Scrollheim.de / Netz __ ISSN 1610 - 1278 … Kontakt: dimke@kunstforschung.de ...

+ ... na also : alles ist möglich, wir werden sehen … Etymologie von "na also" : etwas Überfälliges tritt endlich ein ... "also" war früher gebräuchlich, um ein einfaches "so" nachhaltig zu verstärken ... die Bedeutung von "na also !" kann man sich heutzutage besser vorstellen, wenn man es sich als "na (genau) so !" vorstellt ... es handelt sich also (!) um eine Bestätigung zum vorher bereits Behaupteten ...

+ ... damit wir zuversichtlich und etwas genauer in die Zukunft blicken können, hat uns Uwe Richter geholfen ...
CAD Modell: Entwicklungsfabrik, Aurich


KunstRaum mit Kunst+WunderKammer / von oben, mit Innenansicht /


KunstRaum mit Kunst+WunderKammer / Teilschnitt, aufgeklappt /

KunstRaum mit Kunst+WunderKammer / Teilschnitt, offen /



KunstRaum mit Kunst+WunderKammer / Grundriss / Modell: 53,2 x 33,8 cm / Gebäude: 13,3 x 8,5 m / Höhe: 6,80 m



... bild dir deine Meinung:

+ ... Super, das ist ein spannendes Leporello-Kunst-Projekt, untergebracht in einer Architektur, die Aufsehen an jedem Ort erregen wird. WH
+ ... Nun melde ich mich wieder einmal und beglückwünsche dich zu Deiner Fürsorge für den Nachlass, d.h. dein Werk zur Kunsttheorie. JNK
+ ... Wow, das sieht wirklich cool aus!!! Birth of the cool ! ;-) In das Haus möchte ich gerne gehen! SK
+ ... Ja, viel Erfolg mit dem Stiftungsprojekt wünsche ich Dir: Standort und, und, und … AP


# ... in den Regalen der ... Kunst+WunderKammer ... der alltägliche, liebgewonnene Kitsch, der uns weit mehr verspricht, als er halten kann ...

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... für eine Kunst jenseits des Marktes ... noch ein mal schauen wir auf die Seite von Bazon Brock / https://denkerei-berlin.de

+ ... Kunst hängt nicht an der Wand, sondern entsteht in Ihrem Kopf !

Bazon Brock ... Eine der gefährlichsten, weil folgenreichsten Formen des sprachlichen Handelns ist die Substantivierung von Eigenschaftsworten. Wenn aus der Eigenschaft eines Pullovers, von Lippen oder von Blut, rot zu sein, der Begriff der Röte abgeleitet wird, liegt es nahe, die Röte auf gleiche Weise für gegeben zu halten wie die roten Dinge. Sind aber die durch grammatikalische Operation gewonnenen Begriffe Freundschaft, Liebe, Glaube, Hoffnung auf gleiche Weise real wie die Menschen, die lieben, glauben, hoffen?
Der uralte Streit darüber, ob allgemeine Begriffe auf gleiche Weise real sind wie die Eigenschaften, aus denen sie abstrahiert wurden, zeitigt bis heute fatale Folgen. Zum Beispiel im Streit um die Frage darüber, ob es die „Kunst“ überhaupt gibt oder nur Arbeitsresultate von Künstlern, also an die Wand gehängte Leinwände oder auf Sockeln präsentierte Steine, Metalle, Kunststoffe. Was ist die „Musik“ jenseits der physikalischen Erzeugung von Tönen?
Die weltweit geführten Kulturkämpfe zeigen, wohin die Begriffsgläubigkeit führen kann. Immer noch und immer wieder werden durch fundamentalistischen Gebrauch von Begriffen Dogmen erzeugt, deren Durchsetzung stets tödlich sein muss. Besonders tragisch ist das, wenn gerade Künstler glauben, im Vorstellen und Denken gegen dogmatische Einengung antreten zu müssen. Der höchstamtliche Streit um den Geltungsanspruch des Künstlers Emil Nolde zeigt die Aktualität der Fragestellung „Sind universale Begriffe real oder bloße Worthülsen?“
Begriffe sind Denkwerkzeuge und nicht Abbildungen der gegebenen Welt. Der Begriff der Kunst gehört zum Denken über das Arbeiten von Künstlern. „Kunst“ zu sein ist also nicht die Eigenschaft der Arbeitsresultate. Wer das verwechselt, glaubt eben noch, dass die Kunst an der Wand hängt, anstatt zu erkennen, dass an der Wand nur der Denkanstoß dazu hängt, „Kunst“ zu denken.

Stephan Wolting ... über den Zusammenhang von Wahrnehmung und ästhetischem Werturteil: Kunst entsteht erst in Auseinandersetzung mit dem Auge des Betrachters und verschwindet sogleich wieder. Diese Haltung hat der britische Street Art-Künstler Banksy auf die Spitze getrieben, indem er Werke zerstörte bzw. verschwinden ließ. Eine ähnliche Haltung findet sich auch beim Sprayer von Zürich Harald Nägeli oder bei der Schweizer Aktionskünstlerin Milo Moiré.
Wie kommt es aber zur Reduzierung des künstlerischen Prozesses auf das Kunstprodukt? Sind hier Marktmechanismen mit am Werk, um im Bild zu bleiben? Aus welcher Motivation heraus reduzieren Menschen ihre Vorstellung von Kunst auf diese Weise? Warum lässt es sich für viele nicht ertragen, an einer prozessualen Vervielfältigung von Sinn mitzubasteln?
Künstlerische (Wert-)Urteile gehen über rein ästhetische Urteile hinaus. Sie stellen keinesfalls nur Bewertungen des Werks an sich dar und sind keineswegs nur subjektive Urteile, sondern beanspruchen im Sinne von Kants Kritik der Urteilskraft Anspruch auf Allgemeingültigkeit und stiften zugleich in Bezug auf Claus von Borgeest so etwas wie eine soziale Identität im doppelten Sinne des Begriffs der Aisthesis.


# ... die Print-Ausgaben der ... KunstForschung: 2020, 2021 + 2022 ... jeweils 236 farbigen Seiten / A4 quer / Fadenbindung ...
hier sehen Sie die Cover-Entwürfe zu den einzelnen Ausgaben ... 2020: der leporello-artige Bilder-Fries ... 2021, 2022: Fotografie, Sammlung der Collagen ...

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der erste Band ... Thema ist das Leporello der Kunstgeschichte mit unserer Kunst+WunderKammer sowie Artikeln aus der Zeitschrift Scrollheim, also Heinrich+Kunigunde, Bildung der Erinnerung, "Der Braunschweiger Löwe" Flusser, Vilém usw. …

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der zweite Band ... hier stehen Fotografie, Collagen sowie Vilém Flusser´s "Philosophie der Fotografie" + ein ausführlicher Briefwechsel mit ihm zur Debatte …

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das dritte Heft ... handelt u.a. von der allgemeinen und fotografischen Unfassbarkeit der Wolken … Thema Wolken + Flüchtigkeit + Unfassbarkeit, "Fotografieren als Lebenseinstellung" Flusser, Vilém



# ... Kinderleicht: ... die Kunstgeschichte als Bilderschlange ... Tina Lüers ...

Das Leporello in Ihr - Ein Leporello ist dieses Werk der Kunstvermittlung. Ein buntes Buch, dessen harmonikaartig gefaltete Seiten Landkarten, Prospekten und schillernden Bilderbuchillustrationen ähneln. Ein Kleinod, auf dessen jeder Seite etwas Geliebtes abgebildet worden ist, etwas, das einst Alles hätte versprechen können. Wie die Geliebten Don Giovannis. Als der Diener des auch mozartschen Herzensbrechers die Liste der Damen mit den zumeist bereits zerbrochenen Herzen entfaltet, bekommen dieser Art plissierte Schlangen ihren Namen; nämlich seinen: Leporello. Nicht gerade eine Liste, deren Nacheinander sich je gegenseitig beflügelt hätten - wie wohl jedoch übertrumpft in der Größe des Wahns oder der Eifersucht.

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Das Nachfolgemodell des genuinen Leporellos, das Kunstkompendium des 20. Jahrhunderts, hat andere Qualitäten. Acrylic history on canvas schafft, in angenehmer Distanz von vermeintlich historisch repräsentativer Folgerichtigkeit, ein Gegenüber im dialektischen Verhältnis von Innen nach Außen und wieder zurück. „Gegenüber“ der Kunst kann sowohl der Betrachter werden als auch die immanenten Bezüge untereinander. Im Faltwerk der Beziehungen generieren sich Positionen und Zusammenhänge aus ihren vermeintlichen Verankerungen heraus neu. Und so sind Leerstellen auf einmal wieder zu sehen, nicht wundergleich und doch dort, wo niemand sie vermutet hätte: Bereit, verschoben zu werden. Doch davon weiß die Schlange nichts, denn sie ist Kunst. Ihre Malerei überzeugt die Kleinen wie die Großen unter den Betrachtern „Ist das Alles gemalt?“ Im Dreischritt: Zitation von Kunstwerken als Kunstvermittlung als konzeptionelle Kunst. Nicht nur eine vermittelte Vermittlerin oder die Kunst der Vermittlung, sondern sie selbst, schöne Muse.
Der Maler kommt und geht doch wieder - Der Maler, den es wirklich gibt und den jeder beim Eintritt in diese Kunst-Geschichte zu sehen bekommt, ist freundlich und spricht von sich als „dem Künstler“ in der dritten Person. An seinem Atelierschlüssel baumelt ein abgenagter Knochen. Bereitwillig heißt er alle willkommen, er erklärt das Aufspannen der Leinwände, die Grundierung, seinen Arbeitsplatz und sich, soweit es geht, selbst. Die Arbeiten sind schließlich von ihm. Er hat sie alle gemacht, mit dem Kopf und mit den Händen in monatelanger Arbeit. Das beeindruckt die Kinder. Er selbst ist eine Kunstfigur. Das beeindruckt die Sachkenner. Und er verschwindet gleich wieder hinter seinem Werk, denn er ist ein Teil notwendigen Diskurses und des Konzeptes, das sich der konzeptionelle Künstler ausgedacht hat, nicht der Maler.

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Die Kinder sind dran - „Oh, schön! Ja! Ja! Ja!“ lärmen die Kinder vor den Gemälden, springen vor dem dekorativen Blumenstrauß auf und nieder und entdecken den fast Ittenschen Farbkreis. Im besten Sinne anthroposophischer Erkenntniserweiterung wiederholen sie dessen Verlauf, mit großen Bewegungen kreisen ihre Arme der bunten Schnecke nach. Zeit zum Abheben. Die Bilder sind doppelt so hoch wie die meisten von ihnen, aber das sind Kinder von ihrer Umwelt ja gewohnt - ein Riese, größer als die Hochhäuser wird sofort benannt und ist gerade einmal so groß wie ein Erwachsener. „Das Gestreifte kommt von einem Zebra!“ Alltagserfahrungen werden in den Bildern wieder gefunden, benannt und interpretiert oder doch zumindest kommentiert: „So einen Hasen hat meine Oma auch!“ oder „Der Hase guckt aber böse“.
Größenverhältnisse benennen, Erfahrungen abgleichen, sich selbst in Beziehung setzen: Ein direkter, unverblümter Umgang mit Kunst. Keine Scheu, kein Blatt vor dem Mund, der bekanntermaßen Wahrheit kund tut. „Warum is das da nur gekleckst das is ja nur gekleckst warum is das so?“ - „Ich zähl mal die Punkte auf dem Bild.“ Zwei Kinder vor dem gleichen Bild: Ein drip-painting mittig, grundiert ist die Leinwand hellbraun, am Rand mit rohweißen Streifen bemalt. Eine phänomenologische und eine mathematisch-analytische Herangehensweise vielleicht, ganz anders der Ausruf zur verschachtelten kubistischen Dogge: „Cool, mein Lieblingsbild, der fällt, nee, der liegt.“ Unmittelbar emotional - im Kern, neben der Selbstbestimmung und unwillkürlichen Positionierung ohne auch nur einmal genauer hingesehen zu haben, eine wichtige Aussage: Die Auflösung von Bezügen im Raum deutet sich darin an. Der Raum wiederum, in dem die Bilder wie eine Ziehharmonika angeordnet sind, ist für die Kinder wohl hinter der Monumentalität der Bilder nicht mehr auszumachen. Kunst ist die Wand, die Grenze, die Außenhaut und markiert das Äußerste. Eine Welt in der Welt. Und wie im richtigen Leben: Nicht anfassen bitte. Bewölkt vom weißen Licht hinter den Vorhängen entfaltet sich die museale Aura: Silencium bitte - nicht für die Kinder. „Krickelakrack - so darf man nicht malen“, wer, Frevler, setzte schon die Norm abseits von Phantasiegebilden? Aber: „Küss doch mal den dicken Mund da!“ Die Ikone, schwarz geworden vom Fetisch der aufgelegten Lippen und Hände, ersteht neu in der kindlichen Gleichsetzung und Verschränkung von Bild und Abbild, Fiktion und Realität: „Ein Himmel!“ - aber das hier ist keine Pfeife.

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Seltener natürlich und Zufall ebenso wie großartig, bei aller Liebe zur Überinterpretation, sind Aussagen wie: „Das ist ja so schwarz da kann ich ja gar nichts drauf erkennen.“ Ad Reinhardt, und das muss man an dieser Stelle wissen, erzeugte mit mechanischer Zeitbeschleunigung das ausufernde Überbild, dessen gegenständliche Verdichtung so sehr zunahm, dass am Ende nichts mehr zu erkennen war, wie das 5- jährige Kind richtig feststellte. Vermeintlich monochrom schwarze gegenstandslose Bilder, am Schluss, am einen Ende der Moderne, nur noch Quadrate, entstanden sind sie hingegen Schicht um Schicht aus den Primärfarben Blau, Rot und Gelb. Durch Überschichten verschwanden die Dinge aus der Augenscheinlichkeit des Bildes, gleichwohl sie unterschichtig vorhanden sind. Und so schrieb Kathrin Schmidt in ihrem Roma Koenigs Kinder: „Mit dem Auftauchen der kleinen Janina bekamen die Dinge ihre Kehrseite zurück“. Doch schließlich sieht man nur das, was man auch weiß. Und letztlich ist das womöglich der wichtigste Grund für Kunstvermittlung.
Radikalisierung im Remix - Radikalisiert könnte man sagen, dass die Bilderschlange die zeichenhafte Vielheit der Stilmerkmale ohne Subjekt auskommen lassen möchte und so angewandter Dekonstruktivismus ist. Dies zeigt sich im Prinzip der Pluralität und der Möglichkeit der unendlichen Substitution der Signifikanten, hinter der der Künstler nach einer Random-Methode ganz zurücksteht und als Subjekt nicht ausschlaggebend ist. Geschichtlichkeit wird im Dialog, im Gegenüber der unterschiedlichen Signifikanten, jederzeit remixbar, obsolet.
Entkategorisierung - Dass nun aber vermittelt sich leider nicht unmittelbar. Dauerhaft befangen haben bereits Schüler seit langem gelernt, Kategorien anzuwenden, phänotypische Merkmale einzuordnen in die epochalen und stilsicheren Schubladenfächer. Die Franz- Marcschen Blauen Pferde würden mit einem kulturpessimistischen Teppichklopfer durchgehen, hätten sie folgenden Leistungskursschüler über sich gehört: „Das ist doch von Van Gogh, und der hatte doch auch eine Blaue Periode, aber ich bin mir nicht sicher, es ist jedenfalls Expressionismus“. Die ungeahnte Anpassung zeigt sich im Bemühen um das verlangte abfragbare Wissen, weiterführende Assoziationen werden weitestgehend vermieden. Die Bilderschlange dagegen versucht eine „Entkategorisierung“ von Kunst. „Stellt Euch doch mal vor das Bild, das Euch am besten gefällt“ - körperlicher Einsatz, die Kunst ist monumental genug, sie zu erwandern. Jede gewählte Position eine Positionierung. Quer denken für alle Dinge, die man weiß, aber an die man nicht in diesem Moment denkt. Getarnt auslaufen lassen ohne Abendmahl, verspielt Papier zerschneiden wäre praktikabel oder feixend die Ecke eines Farbfeldes hochribbeln oder über Indiana Pinselstriche malen. Mut braucht es. Auch für die Blut-und-Boden-Ästhetik Kiefers, materialfetischisierende Kunstlandschaft. Nitsch mit Picabia - für die Großen Harmonie gleichwie Ekel, für die Jüngeren schreiende Nacktheit.

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Indem die Schlange die Möglichkeit schafft, neue Verschränkungen zu erproben, schafft sie Raum für aufsteigende Überschüsse oder schroffe Abhänge, deren Bedeutung augenblicklich von Betrachterhand sich zu konstituieren oder auch zu verwerfen in der Lage wäre. Das Kinderbild gefällt den älteren Schülern gar nicht - es ist „irgendwie zu einfach, zu nah am Kindergarten“ gerade deswegen lieben es die Kindergartenkinder und würden sich nie über Pollocks Tropfen aufregen. „Der Totenkopf ist mir unheimlich“ - „Ich finde ihn einfach schön“ - „Dort brennt es doch im Gehirn“, der Spaß an der Morbidität oder dem Subversiven einer flammenden Idee im Kopf. Nichtsdestotrotz können selbstverständlich beflissene oder bewanderte Betrachter bei einem bloßen Ratespiel der Stilrichtungen samt unvermeidlichem name-dropping verbleiben - wenngleich noch gar nicht existierende Verknüpfungen ohne das Wagnis Neuentwurf verloren gingen.
Revolutions-Resolution - Der ursprünglich auf Abwechslung ausgerichtete Ablauf der Kunstgeschichte gebiert so am Ende etwas, das über das Zitat hinausweist. Es eröffnen sich Bedeutungsverschiebungen, die allein letztlich möglich sind. Auch eine Revolution entsteht schließlich systemimmanent, so sehr sie bestehende Verhältnisse verändern mag, entspringt sie weder allein einer kühnen Idee noch aus sich selbst. Jede Entwicklung und Entfaltung setzt die sehr gute Kenntnis des Gegenstandes voraus.
Man müsste also bereits Kindergärten Kunst verordnen. Professionell, gelassen und sehr gut - Assoziationsbaukästen sind geeignet. Wenn Pollock sich entschloß, seine raumgreifenden All- Over Ambitionen auf ausgelegte riesige Leinwände zu übertragen, arbeitet er wie die indianischen Sandmaler. Und wie die Kinder des Kindergartens Fuldablick / Hann.Münden es mit gefärbtem Sand dürfen. Das Medium, dessen Selbstverständlichkeit Kunst nicht vermitteln müsste, sondern sie bereits ist, träumt von Unmittelbarkeit, fernab jeder Funktionalität. Schönste, stoffliche Malerei, sei es im Museum oder eben als Kompendium on the Road, fällt mit ihrer ästhetischen und haptischen Qualität den Betrachter an, lässt ihn nicht los, großformatig, farbig, eigen. Immer wieder muss er bereit sein zur Versenkung und zum Denken, bis im Nebeneinander, Übereinander im Vor und Zurück der Kunst-Geschichte kein scheinbar schwarzes Loch, sondern eine Reihe der Geliebten entstünde, schönstes Leporello.


# ... und weiter ... aus der ungeduldigen Warteschlange ... im Archiv ...

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so weit ... so gut ... sehen Sie hier   weiter : ... vgl.dimke.org ...


# ... die Sammlung der ... Twist-Off-Gläser ... 120 an der Zahl ...

… in den letzten Jahren hat die KunstForschung eine Sammlung Twist-Off-Gläser unterschiedlicher Ausformung angelegt und ist aller Wahrscheinlichkeit nach die einzige,
... die (welt) weit über einhundert verschiedene Twist-Off-Gläser als Sammlung zusammen getragen hat - und nun ?

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… und nun ? ja, nichts: und nun - sie stehen blitze blank in Regalen zur Ansicht oder sind artgerecht in Kartons untergebracht -


# ... von der Havelinsel Eiswerder zur UFO Landung im Weser-Berg-Land ...

. . . ... ... postfaktisch ...

... aus den Sammlungen der Collagen sehen Sie hier   weiter : ... collagen 01 ... collagen 02 ...


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